henriette . aka . luna

30.9.06

August 2006

PANAMA
VENEZUELA


wieder 'mal kommt es
1. anders und
2. als man denkt

Bla bla bla..... ist das Geschwaetz der Versprechungen.
Es soll einfach nicht sein.
Zuerst kommet das Boot nicht daher und dann legt es scheinbar nie wieder ab.
Es ist wieder mal die Versprechungen von Montag auf Donnerstag - Donnerstag auf Dienstag -Dienstag auf Freitag usw. usw. usw.

Am 05. August sehe ich aber tatsaechlich das versprochene Boot.
Es liegt vor Anker am Hafen von Vaca Monte.
Um den Frachter aus der Naehe zu sehen und der Crew zu sprecken darf ich mit einem Shrimpsboot mit hinaus.
Mitlerweile kenne ich zwischen Panama und Colon jeden Hafen und jeden Zusataendigen.
Hier in Vaca Monte ist Saky der Chef.
Er hat 52 Fischerboote und schlaegt auch einiges an Ware um.
Fuer ihn ist es eine Kleinigkeit, aber fuer uns (Hubert den Franzosen und mich) ist es ein Lichtblick - ich sehe also zum 1. mal der versprochenen Kutter.
Dass es aber dabei bleibt haette ich mir nie traeumen lassen.
Auch die permanente Planaenderung (Kolumbien od. Equador) mach' ich mit und studiere die Karte fuer neue Routen.

Die Wartezeit verbinge ich aber mit weitern Besichtigungen der Umgebung.
Ein altes Fort in der Naehe von Colon und weiteren Schlaeusen des Panamakanal sind dabei.
Am selben Tag erfahren wir von einem anderen Boot das nach Kolumbien geht.
Es sind auch 2 Motorradfahrer dabei.


Das aeusserst ungleiche' Paar' hat fuer die Ueberfahrt 200 USD bezahlt.
Ming ein interessanter US-Asiate und Simon, ein 70 jaehriger englischer Schriftsteller (www.simongandolfi.blogspot.com) der per 'Pizza'scooter unterwegs ist, trauen sich.

Ich habe leider zu spaet davon erfharen aber wie es sich dann rausstellt war die Ueberfahrt alles andere als zu empfehlen. Das Schmugglerboot tuckert 4 Tage der Kueste entlang nach Kolumbien und bringt siene 'Gaeste' bei Nacht und Nebel an den Strand.
Erpressungsversuche und katastrophale Verhaeltnisse lassen mich nach dem 'versaumten' Boot aufathmen.
Statt dessen hoffe ich noch immer auf den versprochenen Tanker.
Waehrend ich von Tag zu Tag und von Woche auf Woche vertroeste werde such' ich weiter, fahre in die letzten Echen wo es nur Hoffnung gibt. Nichts!!


Statt mich aber zentraleuropaeisch aufzuregen, nehme ich es mit Gelassenheit nach dem Latinomotto - tranquilo, tranquilo...

In Panama ist ja immer was los, tolle Leute im Hostal und der Motorradclub sorgen auch fuer Abwechslung.

Dazu kommen noch Volksfeste und div. Veranstaltungen.


Dann reichts aber - mitte Monat streikt mein Koerper!
Elende Schmerzen im oberen Ruecken, der rechten Schulter und im Arm lassen mich jammern.
Naechte weise kann ich nicht schlafen vor Schmerz und gehe dann mit Moritz (deutsch-oesterr. Medizinstudent vom Hostal) zum Doktor.
Diagnose; Entzuendeter Nerv am Ruecken.
Volles Programm mit Drogen.
Kortison spritzen und Tabletten sind angesagt.

Als es etwas besser ist, bin ich auch wieder mal auf dem Moped und mache einen schoenen Sonntagsausflug in's El Valle.
Die Anfahrt in das Bergdorf ist traumhaft.
Herrlich die Landschaft.
Bunt und abwechslungsreich der Markt.
Es ist wie Energie tanken und ein Versuch den Durst des Weiterreisens zu stillen.

Auf die von Panama City vorgelagerte Insel Taboga schippere ich auch eines schoenen Tages und genisse das Entdecken.
Durch den Dschungel

(mit all seinen Bewohnern) wandere ich zum Aussichtspunkt.
Es ist genial, man kann die Stadt in der Ferne sehen, aber selbst ist man in der puren Natur.
Fast haette ich schon vergessen wie das Reisen schmeckt - zu lange bin ich schon hier. Zuerst die 2 Monate an einem Fleck in Costa Rica und nun hier und immer von Leuten umgeben macht mich krank. Es wird Zeit alleine weiter zu ziehen.
Auf ende Monat setzt ich die Frist und Hoffnung auf ein Boot und somit einer stilgerechten Ueberfahrt.
Da mir aber der Stil nach 2 Moanten Wartezeit langsam scheiss egal ist, ich Panama ausreichend kenne und weiter will, gehe ich sonst am letzten Dienstag des Monats zum Flughafen. Zurre Fusae auf eine Pallette und ab damit.
Wie schon gesagt kommt es aber anders als man denkt.

Der Stolz einiger Mitglieder des Motorradclubs laesst es nicht zu als Schwaetzer da zu stehen und organisieren doch noch ein Boot - unglaublich!!
Am Dinestag geht es also tatsaechlich los.
Die Ausreisepapiere konnte ich fuer Fusae auch noch ganz legal erledigen und bin somit dahin.
Ciao APM (Motorradclub), ciao Casa de Carmen (Hostal), ciao Zentral America, ciao Panama mit all seinen lieben und verrueckten Bewohneren!

Leonard M heisst der Kutter.
Es ist ein nur 30m langes 'Zugboot' das von Alaska nach Venezuela ueberfuehrt wird.
Der Kapitaen Cruz und seine Mannschaft heisst mich willkommen und somit sind wir also zu 7. auf dem Boot.
Schon in der Nacht geht es durch den legendaeren Panamakanal mit meiner Fusae an Board!!
8 Stunden dauert die Prozedur und Schleuserei.
Von den naechsten 3 Tagen weiss ich dann fast nichts mehr, denn ich bin Seekrank!!


Wuerg wuerg und ab auf die Toilette, kriech wieder zureuck in die ueble Koje und das Ganze von vorn....


Ich muss mich bis zur kompletten Erschoepfung uebergeben und weiss nicht mehr wo unten und oben ist.

Mein 'Landrattenkoerper' streikt dermassen, das ich sogar meinen Schmerz an Ruecken und Arm nicht mehr spuere.


Fusae ist auch am falschen Eck der Erde und wird vom Meer gewaschen, dass ich bei der Ankunft am 5. Tag in Maracaibo / Venezuela fast in Traenen ausbreche.
Rost - Rost - Rost
Alsbald ich so halbwegs stehen kann, wasche ich sie grob, oele sie ein und starte durch.

Yeah , was fuer eine Teufelskiste - sie laeuft!!

Samstags ist aber natuerlich alles zu und somit werden die Zollpapiere am Montag gemacht. Adnan der neue Bootsbesitzer behandelt mich mindestens gleich gut wie ein Crewmitglied, wohne im selben Hotel, esse mit den Jungs und werde auch ueber das Wochenende gut unterhalten.
Mein Koerper braucht noch ein paar Tage um auf Normal zu schalten.
Ich hoffe es geht dann auch 'normal' mit meiner Reise weiter.
Das ist aber eine andere Geschichte.
Fuer jetzt heisst es;

Suedamerika nun hast du mich!!